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7. Treffen des AK Risikomanagement vom 7. März bis 8. März 2024 in Wien

Dieses Jahr traf sich der AK- Risikomanagement im schönen Wien und hörte sich dort über zwei Tage verteilt spannende Vorträge zu verschiedenen Themengebieten im Risikomanagement an. Die Pausen wurden nicht nur zur Stärkung mit Kaffee und Snacks genutzt, sondern es herrschte ein reger Austausch zwischen den Teilnehmern.

Zu Beginn des Treffens stellte Lukas Sölkner das reaktive Risikomanagement am Universitätsklinikum AKH Wien vor. Zunächst ging es um die Lenkung und Steuerung des Behandlungsweges. Dazu hat die Universiätsklinik für Radioonkologie ein Zeitmodell mit Whiteboard eingeführt. Das reaktive Risikomanagement hat sich nun mit Abweichungen vom strukturierten Behandlungsweg beschäftigt durch ein internes Meldesystem.

Im Anschluss stellte Manuel März die finale Version der Durchführungshilfe des Arbeitskreises vor. Das Dokument wurde zwischenzeitlich veröffentlicht.

Am späteren Nachmittag gab es einen Themenblock zum CIRS. Uwe Gneveckow gab den Teilnehmern eine Einführung in die CIRSRad Software und es wurde das Melden von Ereignissen mit Hilfe der Software an Beispielen durchgespielt. Dies wurde ergänzt durch einen Ausblick von Daniel Hummel, indem es um die Zukunft bzw. weitere Lebensdauer der CIRSRad Software ging. Im Anschluss berichtete Uwe Wolff über das gelebte CIRS am AKH Wien. Das dortige Risikomanagementteam hat zunächst eine Besprechungskultur definiert mit klaren Regeln zur Kommunikation intern und nach außen. Intern werden jetzt die Vorfallsberichte mit maximaler Offenheit aufgearbeitet.

Die vielen spannenden Informationen des ersten Tages wurden bei einem gemütlichen Abendessen in der Stieglambulanz bei Speis und Trank diskutiert. Und natürlich wurden die „Locals“ auch nach Tipps für das Sightseeingprogramm oder weitere österreichische Schmankerl ausgefragt.

Der zweite Tag startete mit einem Online Vortrag von Andrea Baehr. Sie berichtete über die ersten Ergebnisse des PaSaGeRO-Projektes zu Sicherheitsindikatoren in der Strahlentherapie. Zunächst wurde erklärt, was genau Sicherheitsindikatoren sind und dann mit welchen verschiedenen Methoden die Projektgruppe Sicherheitsindikatoren für die Strahlentherapie bestimmt hat bzw. bestimmen wird.

Danach gab es einen Erfahrungsbericht von Sebastian Fischer über die Nutzung der Bow-Tie Methode zur Risikoanalyse bei einem Wechsel von Elekta zu Varian Ausstattung. Dabei hat sich die Bow-Tie Methode durch ihre einfache Handhabung und die Visualisierung von Prozessschritten als sehr hilfreich erwiesen. Die dadurch eingeführten Sicherheitsbarrieren haben sich oft als sinnvoll herausgestellt. Trotzdem soll diese in der Zukunft in die bisher benutzte und ausführlichere FMEA-Methode überführt werden.

Danach stellte David Menichelli die ersten Erfahrungen von Benutzern der Software myQA PROactive von IBA vor. Diese wird momentan von mehreren Kliniken in Europa verwendet. Vier dieser Kliniken haben mit Hilfe eines Fragebogens ihre Erfahrungen geteilt und bewertet.  Trotz der geringen Zahl der teilnehmenden Kliniken konnte gut erkannt werden, was von den Probanden als Stärke der Software empfunden wurde und wo es Schwachpunkte gibt.

Im Anschluss stellte Lukas Sölkner das proaktive Risikomanagement mittels FMEA, wie es am AKH Wien praktiziert wird, vor. Zur Bewertung wurde eine zweidimensionale Matrix verwendet. Es wurden an Hand von verschiedenen Beispielen gezeigt, wie durch die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen Prozesse sicherer gemacht werden konnten.

Nach dem Treffen nutzten viele Teilnehmer die Gelegenheit und haben noch ein bisschen die Schönheit Wiens auf sich wirken lassen.

Wir freuen uns schon, dass wir uns im nächsten Jahr voraussichtlich im Norden Deutschlands in der schönen Hansestadt Hamburg treffen können.

Alena Knak & Manuel März